Am 18.04.2023, dem Todestag von Tilmann Geske, fand bereits die vierte Memorial Lecture zu seinem Gedenken an der STH Basel statt. Die Gedächtnisvorlesung für den Absolventen und späteren Märtyrer der STH Basel wurde von Wolfgang Häde gehalten.
Wolfgang Häde hat sich nicht nur mit dem Martyrium als Thema beschäftigt, nein, er war von dem Martyrium persönlich mitbetroffen. Seine Frau ist die Schwägerin von Necati Aydin, der mit Tilmann Geske und Ugur Yüksel zusammen für den Glauben an Jesus Christus ermordet wurde. Deshalb haben wir auch nicht einen abstrakten Vortrag über die Theologie des Martyriums, sondern auf ein starkes Zeugnis, verbunden mit fundamentalen theologischen Ausführungen, gehört.
Nachdem Wolfgang Häde uns in die Biografien der drei Märtyrer eingeführt hatte, ging er auf verschiedene theologische Fragen rund um das Martyrium ein. Dabei kombinierte Häde kompetent biblische Aussagen mit eigenen Beobachtungen und Folgerungen für den Umgang mit Märtyrern. Er führte aus, dass wir uns das Martyrium als einen urchristlichen Begriff nicht einfach wegnehmen lassen dürfen. Auch folgert er nüchtern, dass neben dem starken Zeugnis eines Märtyrers als letzte Glaubwürdigkeit des Evangeliums, biblisch gesehen, die Verbreitung des Wortes Gottes zentraler als das Verbleiben beim Märtyrer ist. Nichtsdestotrotz ist es wichtig ihnen zu gedenken und durch ihr Zeugnis gestärkt zu werden, wobei Häde ein evangelisches Gedenken an Märtyrer aufzeigt, welches weder übertreibt noch vernachlässigt
Nach einem anregenden Vortrag klang der Abend, mit einem neu ins Bewusstsein gerufenen Wahrnehmung des Martyriums und seiner Kraft, aus.