Studienreise Rückblick Studienreise Griechenland 2021

1. Reisebericht von Rajan Nainar
2. English version of the travelogue
3. Impressionen der Reise
4. Teilnehmerstatements

Reisebericht von Rajan Nainar

Ich sass am Schreibtisch …

… auf der Suche nach einer Reise in Anlehnung an die Missionsreisen des Paulus in Griechenland – und fand die gemeinsam von Kultour (Schweiz) und der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH Basel) veranstaltete Forschungsreise «Auf den Spuren des Apostel Paulus in Griechenland». Philippi, Thessaloniki, Korinth, Athen, Delphi … also für mich massgeschneidert.

Ich interessiere mich sehr für die Weltgeschichte zwischen 400 v. Chr. und 600 n. Chr. und konzentriere mich dabei vor allem auf die Geschichte im Mittelmeerraum (Griechenland, Zypern, Türkei, Israel, Ägypten, Jordanien) sowie Persien und Indien. Mein Interesse gilt aber auch der griechischen Zivilisation und insbesondere dem Römischen Reich in der „hellenisierten Welt“.

Westasien (Israel, Syrien) war der Geburtsort des Christentums, und Paulus brachte das Evangelium nach Europa. Ich lasse mich von den Reisen inspirieren, die Paulus unternahm, um den Heiden in Kleinasien (Teil der heutigen Türkei), Mazedonien und Achaja die gute Nachricht zu bringen.

Erlebnis vor Ort

Es war ein Genuss, zwischen dem 10. und 17. September 2021 an dieser Reise mit Prof. Dr. Jacob Thiessen von der STH Basel teilzunehmen. Gemeinsam hatten wir das Vergnügen, vor Ort die Vorlesungen von Prof. Dr. Jacob Thiessen über den Kontext der griechischen Zivilisation zur Zeit der Briefe des Paulus zu hören. Niko, unser lokaler Reiseleiter in Griechenland, versorgte uns mit interessanten mythologischen Geschichten aus der griechischen Kultur. In Korinth zum Beispiel verloren wir völlig das Zeitgefühl, als wir Prof. Thiessens Vortrag über Korinth und den Dionysoskult zur Zeit des Paulus lauschten. Eine so gehaltvolle Vorlesung kann man sicher häufig innerhalb der Mauern der STH Basel hören. Für Laien wie mich war es ein „Ohrenschmaus“, Prof. Thiessen über die verschiedenen Themen sprechen zu hören, die Paulus in seinen Briefen an die Mazedonier oder die Achaier erwähnt.

Die Führungen waren in mehrfacher Hinsicht sehr bereichernd. Erstens, um zu verstehen, warum Paulus das schrieb, was er an die Philipper, Thessalonicher oder Korinther schrieb. Zweitens, um die griechische Kultur aus der Sicht eines Griechen zu verstehen.

Die Organisation der Tour war tadellos. Vom Einchecken am Flughafen Zürich über den Transfer zum Hotel in Thessaloniki und die Hotelarrangements in Griechenland (Thessaloniki, Arachova, Athen und Korinth) bis hin zu den Transportarrangements an jedem Tag war alles perfekt organisiert. Der Tag begann jeweils mit einer Kurzandacht und einem kleinen Gebet, das von Prof. Thiessen oder einem der Mitglieder, die an der Reise teilnahmen, geleitet wurde.

Der Tag begann jeweils mit einer Kurzandacht und einem kleinen Gebet, das von Prof. Thiessen oder einem der Mitglieder, die an der Reise teilnahmen, geleitet wurde.

Die Teilnehmer kamen aus verschiedensten Hintergründen. So waren z. B. auch der Geschäftsführer der STH Basel oder der Präsident des Stiftungsrates der STH Basel dabei, aber auch Pastoren verschiedener Kirchen, aus der Wirtschaft, Pensionierte etc.

Als einer der wenigen hatte ich vor der Reise keine Verbindung zur STH Basel.

Das gute Essen in den Hotels, das ideale Wetter und die ideale Wassertemperatur trugen zu unserem Reiseerlebnis bei. Kultour und die STH Basel sorgten dafür, dass alle Reiseteilnehmer wieder sicher in Zürich ankamen. Trotz der Corona-Zeiten, trotz der entsprechenden Unwägbarkeiten fand die Tour statt, und ich für meinen Teil habe die Reise sehr genossen und freue mich auf weitere solche Touren in Zukunft mit STH Basel.

Rajan Nainar, Teilnehmer Studienreise 2021
Ex-Ratsmitglied St. Andrew’s Anglican Church &
Ex-Council Member International Protestant Church of Zurich

English version of the travelogue

Impressionen der Reise

Teilnehmerstatements

Doris Bürki

Relaxen und Dazulernen – diese Kombination reizte meinen Mann und mich, uns für die Studienreise mit Prof. Dr. Jacob Thiessen anzumelden. Biblische Reiseberichte vor Ort nachvollziehen zu dürfen, ist faszinierend. Unsere Reise führte beinahe einmal längs durchs griechische Festland, von Thessaloniki bis Korinth. Schon alleine das den Landstrichen eigene Klima, noch mehr die Atmosphäre der teilweise präzise eruierbaren Stellen, an denen Paulus sich aufhielt, stellten einen neuen und realeren Bezug zu seinen Briefen dar. Philipper-, Thessalonicher- und Korintherbriefe traten lebendiger und greifbarer vor unsere Augen.

Philipper-, Thessalonicher- und Korintherbriefe traten lebendiger und greifbarer vor unsere Augen.

Doris Bürki

Beeindruckend auch die psychologisch tiefgründige, oft allzu menschliche Götterwelt der Griechen, die uns unser einheimischer Reiseleiter wortgewandt nahe brachte. Vieles aus meiner Gymnasialzeit klang da wieder an, und nun die Athener Akropolis einmal in echt und ganzer Grösse vor sich zu haben, stellte für mich ein besonderes Highlight dar. Schön war aber nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die genussvolle Gegenwart mit Unterkünften am Meer, wunderbarem Essen und guter, tiefgründiger Gemeinschaft in der Reisegruppe. Und ja, es war Lernen und Genuss gleichzeitig – diese empfehlenswerte Kombination hat sich verwirklicht!

Gabriel Küng

Auf den Spuren des Apostels Paulus Griechenland zu durchqueren, war ein echtes Highlight dieses Jahres. Durch den Besuch der vielen archäologischen Stätten gewann ich einen lebendigen Einblick in das Denken und Leben der Antike, angereichert durch die profunde Sachkenntnis unseres Guides Niko, der kulturgeschichtliche Fakten ebenso genau kannte wie die zahllosen griechischen Mythen. Jacob Thiessen bestach durch die facettenreichen biblischen Bezüge, die er mit Prägnanz und beneidenswerter wissenschaftlicher Kenntnis einzubringen wusste.

Jacob Thiessen bestach durch die facettenreichen biblischen Bezüge, die er mit Prägnanz und beneidenswerter wissenschaftlicher Kenntnis einzubringen wusste.

Aber nebst aller inhaltlichen Fülle durfte ich in geselliger Runde viele neue, interessante Menschen und deren Prägungen kennen lernen, was eine echte Bereicherung war, und das alles in einem sommerlich warmen Griechenland, das sich von der besten Seite zeigte. Die Möglichkeit, im Meer zu baden und en passant auch einiges über das heutige Griechenland zu erfahren, gab der Reise das Tüpfelchen auf dem i.

Rajan Nainar

Also eigentlich hat mich der Besuch in Philippi am meisten beeindruckt!

Ich habe von Philippi gehört, in Büchern darüber gelesen, aber erst wenn man selbst vor Ort ist, kann man verstehen, wie gross die Stätte ist. Ich war sehr beeindruckt von der archäologischen Stätte von Philippi. Es war sehr interessant, etwas über den Dionysoskult, das Bema (Rednertribüne), die vier Basiliken oder die Agora zu erfahren, die auf dem Gelände von Philippi gebaut wurden. Die Via Egnatia verlief buchstäblich mitten durch das Gebiet von Philippi.“ Die Philipper sind die erste Gemeinde (in Europa), die Paulus sehr liebte. Paulus sagt, sie (die Philipper) seien seine Freude und seine Krone.