Am 4. April fand an der STH-Basel ein besonderer Anlass statt: Simon Gisins langjährige Promotionstätigkeit, welcher er in Form einer empirisch-theologischen Studie zum Thema „Der Einfluss äusserer, kontextueller Faktoren auf die Entwicklung einer Gemeindegründungsarbeit“ nachgegangen ist, fand mit einem zweiteiligen Rigorosum, das von allen Fachbereichsleitern der theologischen Fakultät abgenommen wurde, ihren Abschluss.
Nach einer einstündigen mündlichen Prüfung, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, kam es zur öffentlichen Verteidigung der Dissertation. Dazu waren Familie, Freunde, Studierende und Interessierte geladen – eine Einladung, die angesichts der hohen Besucherzahl auf große Resonanz stieß.
In seiner Disputation präsentierte Simon Gisin seinen Zuhörern die Hauptthesen und -einsichten seiner Arbeit: nach einer kurzen Einführung in das Erkenntnisinteresse und das Forschungsdesign der Dissertation, kam es zur Darstellung der empirischen Methodenwahl und den daraus gewonnen Ergebnissen. Eindrücklich stellte Gisin dar, welche äußeren Faktoren einen hohen (z. B. Familie; Arbeitslosigkeit) und welche kontextuellen Bedingungen wahrscheinlich keinen (z. B. religiöser Hintergrund, Einkommen) Einfluss auf die Gemeindegründungsarbeit und ihre Entwicklung haben. Die Vorstellung der Ergebnisse wurden von Gisin in einen theologischen Rahmen eingeordnet. Dabei machte er deutlich, dass sich Kontextstudien nicht eignen, um zu entscheiden, wo ein Gemeindegründungsprojekt gestartet werden kann. Sie helfen allerdings, sich auf den Kontext einzustellen.
Bei der Verteidigung der Dissertation stellte sich Gisin den Fragen der Gutachter (Prof. Dr. Stefan Schweyer und Prof. Dr. Philipp Bartholomä von der FTH Gießen) und der Professoren der STH Basel. Nach der Beratung der Professoren wurde das Ergebnis feierlich verkündigt:
Simon Gisin wurde mit der Benotung Magna cum laude für eine sehr gute und besondere Forschungsleistung ausgezeichnet und gewürdigt. Beim abschießenden Aperó wurde deshalb angemessen gefeiert und beglückwünscht.
Es ist sehr erfreulich, dass Simon Gisin seinen Doktorgrad schon sehr bald bei der christlichen Organisation „SAM global“ (Serve and Multiply) in Guinea einsetzen wird. Er wird mit seiner Familie in den nächsten Monaten in die Hauptstadt Conakry ausreisen, um die Entwicklung der theologischen Ausbildungsstätte ITEC (Institut de Théologie Evangélique Conakry) zu fördern.
Manuel Gräßlin, MTh, Promovend an der STH Basel