Fragende Gesichter folgen dem Geschehen auf der Laufbahn in Riehen.
Die Kinder, die grade eben noch Fussball gespielt haben, unterbrechen ihr Spiel, um sich anzuschauen, was da neben ihrem Spielfeld vor sich geht.
Eine Gruppe von Menschen, die kaum bunter zusammengestellt sein könnte, versammelt sich an der Startlinie der Sportanlage Grendelmatte in Riehen. Dramatische Musik schallt über die Lautsprecher, während die Menschen an der Startlinie gebannt auf die Sekunden der Anzeigetafel schauen. Ein kurzer Moment der Stille und dann ertönt das Signal der Hupe.
Das Förderevent der STH Basel vom 3. Juni 2022 ist eröffnet.
Die Gruppe aus Studenten, Dozenten, STH Alumni, Kindern und Fahrradfahrern setzt sich in Bewegung. 2 mal 30 Minuten lang ist das Motto: trotz Seitenstechen und schlappen Beinen, immer weiter den guten Kampf kämpfen und den Lauf vollenden. Neben der Strecke haben sich Unterstützer versammelt und feuern den Lauf mit Jubel und Applaus von der Tribüne aus an und auch auf der Strecke wird untereinander angefeuert und angetrieben.
Gemeinsam für die STH Basel alles geben
Ganz im Gegenteil zum normalen Gebrauch einer solchen Rennbahn ist heute nicht das Ziel, sich gegenseitig auszustechen. Hier versucht keiner für sich den Sieg zu sichern. Heute ist jeder Schritt ein Schritt zur Unterstützung der STH Basel.
Ich denke, ich darf für die Studenten sprechen und sagen, dass uns dabei besonders die Dankbarkeit antreibt. Wir sind dankbar für das gute und tiefe Studium an der STH Basel und wir sind besonders dankbar für jede finanzielle Unterstützung, die dieses Studium und den wichtigen christlichen Einfluss, den die STH Basel hat, möglich zu machen. Herzlichen Dank! Dafür waren wir gerne bereit, Blut, Schweiss und Tränen auf uns zu nehmen. Ja gut, Blut und Tränen waren es nicht, aber Schweiss schon.
Nach einer Stunde Laufzeit ist dann neben der Zeit bei den meisten auch die körperliche Ausdauer am Ende. Mit dem Schlusston der Hupe kommen die letzten Läufer, gefolgt von Applaus über die Ziellinie. Hier treffen sich emotionale Erleichterung, dass wir den Lauf geschafft haben und körperliche Erschöpfung von jedem Schritt, den die Beine geschafft haben. Aber trotz aller Anstrengung und Müdigkeit haben wir fleissig Runden gesammelt.
Beweis dafür ist die etwas holprig anmutende Gangart, mit der manch einer das Feld verlässt und sicherlich bin ich nicht der Einzige, der am Tag nach dem Sponsorenlauf die schönen Erinnerungen noch spürbar in den Beinen sitzen hat.
Doch an Müdigkeit und Erschöpfung war nach dem Lauf erst mal nicht zu denken, denn auf den gemeinsamen Kampf folgte dann auch verdienter Weise das gemeinsame Fest.
Im Anschluss an den Lauf haben wir uns bei wunderschönem Wetter im Park der STH Basel zum gemeinsamen Abendessen versammelt.
Finanziell ausserordentlich erfolgreich
Der Abend begann mit der erfreulichen Nachricht, dass das Förderevent mit CHF 80’944.30 finanziell sehr erfolgreich war und mehr eingelaufen werden konnte als bei dem Lauf drei Jahre zuvor. Als Dank wurden unter den Teilnehmern des Sponsorenlaufs Preise verlost. Zu gewinnen gab es Bücher und Gutscheine für die Studiengebühren. Herzliche Gratulation an Daniel Sierra für den Hauptgewinn. Ein Gutschein für die Studiengebühren für ein ganzes Semester.
Als Appetizer gab es vor dem Essen einen poetischen Beitrag von Professor Benjamin Kilchör. Vielleicht als Erster überhaupt, wagt Herr Kilchör den unterhaltsamen, aber nicht unüberlegten Vergleich des menschlichen Lebens mit der Tabakspfeife.
Im Anschluss wird für alle grilliert. Während dem Essen gab es viele interessante Gespräche und schöne Begegnungen. Meiner Meinung nach haben die Massnahmen der letzten zwei Jahre zur Folge, dass solche Abende mit noch grösserer Dankbarkeit und Freude an der Gemeinschaft genossen werden und das war an diesem Tag sicherlich der Fall. Zu den Studenten und Dozenten haben sich viele Freunde, Absolventen und Familien Mitglieder versammelt. Darunter einige neue und einige altbekannte Gesichter.
Gemeinschaft und für viele Abschied zugleich
Die Gemeinschaft an dem Abend war für manche Studenten, wie auch für mich, in gewisser Hinsicht ein Abschied. Diejenigen, die dieses Semester den Abschluss machen, hatten an diesem Tag die letzten Vorlesungen an der STH Basel und deshalb auch grossen Grund, den Dozenten und der STH Familie Danke zu sagen. Danke für die schönen Erinnerungen an der STH Basel, für das intensive und lehrreiche Nachdenken im Studium, für den ehrlichen und tiefen Glauben in der Gemeinschaft.
Schöne Worte fand Professor Harald Seubert für das Studium an der STH Basel in seinem poetischen Beitrag zum Abend.
In Freiheit blühen die wunderschönen Schwestern Glauben und Denken. Sie sind von Anfang an miteinander vertraut, aber leiden schon seit je her unter Zerwürfnis. Denn eine gute Spannung macht sie aus. Herr Seubert dankt im Sinne der STH Basel, allen Sponsoren und Unterstützern, die zur Entfaltung dieser beiden Schwestern im Studium beitragen.
Zum Schluss des Abends hat Philipp Hassel in der Rolle des Hofnarren mit einem Quiz für wunderbare Unterhaltung gesorgt. Die Dozenten der STH Basel treten gegen die restliche Festgemeinschaft an. Im Fragengefecht wird viel gelacht und wer mitmacht und aufpasst, kann sich jetzt rühmen zu wissen, wie viele Päpste es gab, welches biblische Ereignis ein Viertel der Menschheit auslöschte und wie viel Liter Bier in Deutschland pro Minute getrunken werden. Nach einer Menge Fragen endet das Duell, wie es sich unter Christen gehört, in einem freundschaftlichen Gleichstand.
Mit schmerzhaften Oberschenkeln, aber einem fröhlichen und dankbaren Herzen erinnere ich mich an das schöne Förderevent der STH Basel.
Elias Graf, BTh. Student