Kurzer Bericht und Feedbacks von der Kleinasien-Studienreise (05.–12.09.2025)
Von Prof. Dr. Jacob Thiessen
Vom 5.–12. September führten wir eine weitere Kleinasien-Studienreise auf den Spuren der Apostel Paulus und Johannes durch. Im Folgenden soll lediglich eine kurze Übersicht geboten werden, und es sollen einzelne Statements von der Teilnehmergruppe (28 Personen) folgen, die zeigen, wie sehr die Studienreise geschätzt wurde und wie viel sie gebracht hat. Die Teilnehmergruppe (aus der Schweiz, Deutschland und Österreich) war sehr bunt, ist aber schnell zusammengewachsen. Das Beispiel zeigt: Wenn Jesus Christus und sein Wort im Zentrum stehen, können Christen verschiedener Couleur echte (geistliche) und ungezwungene Gemeinschaft erleben.

Auf den Spuren der Apostel Paulus und Johannes in Kleinasien (Jacob Thiessen)
Über Südgalatien zum Lykostal
Von Zürich (und Frankfurt) flogen wir über Istanbul nach Antalya, von wo wir am nächsten Tag zuerst nach Perge (ca. 16 km von Antalya entfernt) fuhren. In Perge verliess Johannes Markus auf der ersten Missionsreise die Missionare Paulus und Barnabas. Perge war bereits im 1. Jh. n. Chr. eine bedeutende Stadt (ca. 60 000 Einwohner) und – wie viele andere Städte in Kleinasien zu der Zeit – eine Baustelle. Während Paulus und Barnabas von hier in Richtung pisidisches Antiochia (rund 200 km) weiterreisten, war Konya – das neutestamentliche Ikonion – unser nächstes Ziel. Konya ist die Stadt auf unserer Studienreise, die am stärksten muslimisch geprägt ist. Von hier ging es am nächsten Tag an einem schönen See vorbei bis zum pisidischen Antiochia in Südgalatien, wo wir u. a. die Pauluskirche – die auf dem Fundament der antiken Synagoge gebaut wurde – und den Augustus-Tempel besichtigten. Nach der Mittagspause fuhren wir weiter – wieder durch schöne Landschaften und an Seen vorbei – über die phrygische Hochlandschaft zu unserem nächsten Hotel in Pamukkale bei Hierapolis im Lykostal, wo wir zwei Nächte blieben.
Am folgenden Tag stand der Besuch von Kolossä, Laodizea und Hierapolis auf dem Programm. In Kolossä «besuchten» wir Philemon mit Onesimus und «studierten» den Kolosserbrief. In Laodizea wird u. a. deutlich, wie viel «Lokalkolorit» in dem Sendschreiben der Johannesoffenbarung an die Gemeinde von Laodizea vorhanden ist. In Hierapolis ging (joggte) ich in der freien Zeit zum «Philippusgrab» hoch und kam auf der Rückkehr am Theater vorbei. Philippus, einer der ersten sieben Diakone in Jerusalem, soll hier mit zwei seiner vier Töchter bestattet worden sein. Er war der Überlieferung nach ein Zeitgenosse von Papias, «Schüler» des Apostels Johannes und Gemeindeleiter von Hierapolis.
Sendschreiben-Rundfahrt
Auf unserer Rundfahrt zu weiteren Städten der Sendschreiben (Offb 2–3) haben wir uns zuerst eine Übersicht der Botschaft der Johannesoffenbarung verschafft. Während der Weiterfahrt kamen wir zunächst an Philadelphia vorbei und sprachen über das entsprechende Sendschreiben. Nächster Halt war Sardes, wo wir u. a. von der grossen antiken Synagoge, die zwischen der antiken Handelsstrasse und dem Gymnasium liegt, und inzwischen eine neue Überdachung erhalten hat, beeindruckt waren.
An Thyatira fuhren wir wiederum vorbei (mit Ausführungen zum Sendschreiben) und kamen bis Pergamon, wo wir mit der Seilbahn auf die Akropolis gelangten. Der grosse Zeus-Altar, der sich hier befand, ist heute im Pergamon-Museum in Berlin ausgestellt. Bei der Gelegenheit darf man nicht versäumen, die rund 500 m am Hang hinabzusteigen, um das grösste Gymnasium der Antike, das je entdeckt worden ist, zu besuchen. Bis zu unserem nächsten Hotel brauchten wir eine Stunde; es befindet sich am Strand gegenüber von der Insel Lesbos, und es gab auch dieses Mal die Möglichkeit, vor dem Abendessen noch zu schwimmen (Auswahl: Strand oder Schwimmbad).
Ephesus am Schluss
Auf der Fahrt vom Hotel bis Ephesus fuhren wir an Izmir, dem antiken Smyrna, vorbei und sprachen über das entsprechende Sendschreiben. Noch vor der Mittagspause besuchten wir in Ephesus das Museum. Nach der Mittagspause fuhren wir auf den Ayasoluk-Hügel, wo sich u. a. das Grab des Apostels Johannes befindet. Von hier aus kann man u. a. die «einsame» Säule sehen, die vom riesigen Artemis-Tempel übriggeblieben ist und die wir anschliessend unterwegs zu unserem Hotel – dieses Mal am Mittelmeer-Strand bei Kuşadasi – aus der Nähe betrachteten. Am letzten Tag vor dem Rückflug (von Izmir über Istanbul nach Zürich bzw. Frankfurt) besuchten wir noch das römische Ephesus (Oberes und Unteres Ephesus), das Grosse Theater sowie die Marienkirche, in der 431 n. Chr. das dritte ökumenische Kirchen-Konzil stattfand.
Es gab viele sehr dankbare Echos. Einzelne «Empfehlungen» sind im Folgenden nachzulesen.
Feedbacks zur Studienreise
Das war meine dritte STH-Studienreise in Folge innerhalb rund eines Jahres (Rom, Israel und Kleinasien) – und die Begeisterung über die erlebten Inhalte wächst in mehrfacher Hinsicht noch immer rasant von Reise zu Reise. Auf den Wegen und Plätzen von Paulus´ Wirken machen die grossartig vorbereiteten Etappen die relevante und die Weltgeschichte sofort quicklebendig.
Ich erlebe Gottes Heilsgeschichte mitten in Orten, an denen auch Weltgeschichte geschrieben wird. Sein gütiger Heilsplan offenbart sich, wenn ich genau hinschaue, umso deutlicher, je bewusster ich mir über unser menschliches Dilettieren bewusst werde. Die Reiseleitung versteht es in hervorragender Weise, innert kürzester Zeit die Teilnehmer zu einer ebenso aufgeschlossenen wie harmonischen Gruppe zusammenzuführen, in der ich mich zu Hause fühle und mit der ich während meiner freien Zeit sehr gerne Austausch pflege. Unsere Lernkurven gehen steil nach oben und nähren dauerhaft unseren Hunger auf mehr.
Auch diese Reise war ein mehr als wertvolles, prall gefülltes Geschenk. Dafür ausdrücklich meinen herzlichen Dank!
Matthias Andrews
Inzwischen bin ich zum «frequent STH-Traveller» geworden und habe nun bereits mit der Kleinasien-Studienreise diesen September meine vierte Studienreise zusammen mit Jacob Thiessen unternommen und plane, so Gott will, auch im nächsten Jahr in Griechenland wieder mit dabei zu sein. Eigentlich bin ich nicht der Gruppenreise-Mensch, denn ich schätze es sehr, in meinem eigenen Tempo unterwegs zu sein, gerade in der Freizeit. Dennoch kann ich diese Studienreisen sehr empfehlen, auch wenn man da in einen Zeitplan eingebunden ist und es manchmal auch recht anstrengend sein kannn, die vielen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Ganz zu schweigen von den heissen Temperaturen und der Tatsache, die Gruppe immer im Auge zu behalten, wenn man mal für ein paar Minuten etwas «abseits» und in seinem eigenen Tempo unterwegs war.
Für mich war diese Reise – wie auch die bisherigen – ein Highlight im Jahr, da es für mich sehr eindrücklich ist, persönlich an diesen historischen Stätten der Bibel zu sein und mit Hilfe der zahlreichen und wissenschaftlich fundierten Erläuterungen so einen Eindruck zu bekommen, wie die Christen zur Zeit der Apostel Paulus und Johannes gelebt haben. Natürlich habe ich schon oft die Apostelgeschichte, die Offenbarung und die Briefe des Paulus gelesen, aber nun, da ich persönlich vor Ort war, lese ich diese Briefe und Bücher mit ganz anderen Augen und kann mich so zumindest etwas in die damalige Zeit hineinversetzen. Für mich entsteht so ein Bild und auch ein Verständnis dieser Texte dank der vielen Erläuterungen, die nicht nur mir persönlich in meinem Glauben weiterhelfen und diese gute Nachricht für mich noch grösser werden lassen, sondern mir auch im Austausch mit anderen Christen oder mit Personen, die noch nicht Christen sind, sehr weiterhelfen. Darum kann ich sehr empfehlen, sich aus seiner «Komfortzone» herauszubewegen und das Abenteuer «STH-Studienreise» anzupacken. Es wird sich auch für dich lohnen, davon bin ich überzeugt.
Stefan Scheib
Die Türkei-Reise zum Thema «Auf den Spuren von Paulus in Kleinasien» war sehr interessant, gut organisiert und nicht zuletzt auch dank des wunderbaren Wetters ein voller Erfolg. Vor allem die biblischen Inputs zu den Paulus-Briefen und den Sendschreiben der Offenbarung machten die Reise unvergesslich! Als Gruppe wuchsen wir schnell zusammen und genossen bald eine sehr schöne geistliche Gemeinschaft.
Vielen Dank auch für die gute Organisation mit attraktiven Übernachtungen zu erstaunlichen Preisen. Diese Reise wird wohl nicht unsere letzte STH-Studienreise mit Kultour gewesen sein …
Jürg und Esther Läderach
Die Reise durch Kleinasien war für mich sehr spannend und lehrreich. Was für ein Vorrecht und was für eine Bereicherung, durch eine Gegend fahren zu dürfen und so viele Orte zu besichtigen, die alle in der Bibel vorkommen! Ein herzliches Dankeschön an Jacob Thiessen für all die kostbaren biblischen Erläuterungen, für die lebendigen Erzählungen des türkischen Reiseleiters Attila sowie die tolle und gute Organisation und Durchführung von Kultour. Ich kann die Reise in allen Belangen bestens empfehlen.
Sibylle Amman
Ich kann die Kleinasien-Studienreise sehr empfehlen, weil man Paulus und Johannes mit all ihren Auseinandersetzungen viel besser nachempfinden kann. Es war aber auch ermutigend zu sehen, dass es damals wie heute derselbe Kampf ist. Das Ziel ist klar, der Weg dorthin wechselt sich mit Höhen und Tiefen ab: so ist das Glaubensleben!
Tina von Känel-Davaz
Eindrücke der Studienreise













































































































