Bischöflicher Besuch aus Afrika an der STH Basel: Am 16. Dezember 2019 hielt Bischof Dr. George Mark Fihavango von der Lutherischen Kirche in der Süddiözese Tansanias einen Gastvortrag zum Thema «Die Erneuerung christlichen Glaubens in Afrika aus dem Geist der Reformation».
Veranstaltet wurde der auf Suaheli gehaltene und übersetzte Vortrag von Prof. Harald Seubert (Fachbereich Philosophie, Religions- und Missionswissenschaft) und den Stipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung der STH Basel.
Über den Vortragenden
Der in Deutschland promovierte Neutestamentler setzt sich in Tansania neben seiner Tätigkeit als Bischof auch als Theologie-Dozent für die Ausbildung von Pfarrern ein. Sein Herzensanliegen: Die Förderung einer wissenschaftlichen Theologie, welche die Heilige Schrift als Offenbarungsquelle und Jesus Christus als Mitte der Schrift ernst nimmt.
«Gottes Wort – die Erneuerung für Afrikas Kirchen»
Dass dies auch für Afrikas Kirchen dringend nötig ist, zeigt Fihavango in seinem Bericht: Durch Verbindungen mit liberal geprägten Kirchen im Westen hält die liberale Theologie auch in Tansania Einzug. Die zahlreichen Erweckungswellen in Afrika sind häufig nicht getragen vom Wort Gottes, sodass neu entstehende Kirchen von Irrlehren und animistischen Praktiken gefährdet sind und in den Gemeinden Verwirrung stiften. Dabei braucht es eine Rückbesinnung auf die reformatorischen Grundsätze – eine Bindung an Gottes Wort sowie eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus. Wer das Wort Gottes als höchste Priorität hat, dem begegnet Gott selbst darin, so Bischof Fihavango.
Fihavangos eindringliche Worte, die er auch in das Missionsgebet einbrachte, hallen als afrikanische Botschaft auch in Europa und der weltweiten Kirche weiter: Die Gemeinde Jesu muss im Wort Gottes gegründet bleiben, wenn sie als Gemeinde Jesu Bestand haben möchte. Damit die oft so mühsam aufgebaute Missionsarbeit nicht zerstört, sondern weiter aufgebaut wird, braucht es eine von der Heiligen Schrift her geprägten Theologie, welche das Vertrauen auf die Schrift und damit auch das Vertrauen auf den Gott der Bibel stärkt. Als STH Basel haben wir auch in dieser Hinsicht einen wichtigen Auftrag, den wir gerne wahrnehmen möchten.
Es ist der konkrete Wunsch, einen fundierten Theologen aus dem Umfeld der STH Basel auf zunächst drei Jahre für alttestamentliche und biblische Theologie für die Ausbildungsstätte in Kidugala/Tansania zu gewinnen. Ebenso besteht der Plan, künftige Verantwortungsträger der Kirche in Tansania in das Master- bzw. Doktoratsstudium der STH Basel aufzunehmen. Hierfür sind sie auf Patenschaften und Unterstützungen angewiesen. In verschiedenen christlichen Kreisen soll entsprechend nach Paten und Unterstützer gesucht werden.
Prof. Dr. Harald Seubert