Wer war Johannes Oekolampad, der Reformator von Basel? Eigentlich hiess er «Hüsschen». Wahrscheinlich hat er selbst daraus den griechischen Namen Oeko-lampad = «Haus-Schein» gemacht. Geboren 1482 in Weinsberg im heutigen Württemberg, kam er erstmals 1515 nach Basel, um hier an der Herausgabe des griechischen Neuen Testaments durch Erasmus von Rotterdam mitzuarbeiten. Später schloss er sich der Reformation an, kam 1522 wieder nach Basel, wurde Prediger an der Martinskirche und bald der wichtigste Mann unter den reformatorisch-gesinnten Predigern in Basel. 1529 setzte sich die Reformation endgültig in Basel durch, und Oekolampad wurde der Leiter der reformierten Kirche von Basel. 1531 starb er, wenige Wochen, nachdem Zwingli in der Schlacht gefallen war.
Oekolampad war ein Mann von beeindruckenden Gelehrsamkeit. Er hinterliess ein grosses Werk, das zu Lebzeiten europaweite Beachtung fand. Und doch hat es bislang keine umfassende moderne Edition von wichtigeren Schriften Oekolampads gegeben.
Auf Initiative und unter der Koordination von Prof. Dr. Sven Grosse bildete sich ein Editionsteam: Florence Becher, Lehrerin für Latein an der STH Basel und Dr. Peter Litwan, klassischer Philologe und Germanist in Basel. Sie haben die fünf wichtigsten Abendmahlsschriften Oekolampads (lateinisch und deutsch verfasst) erstmals seit dem 16. Jh. ediert. Diese Abendmahlsschriften sind für das Verständnis der Reformationsgeschichte von grösster Bedeutung.
Am 11.05.2023, 18.00 Uhr, wird diese Edition im Münstersaal der ev.-ref. Kirche Basel-Stadt, Rittergasse 1, Basel, vorgestellt.
Prof. Dr. Sven Grosse, Fachbereichsleiter Historische Thologie an der STH Basel, wird einen Vortrag über Oekolampad, sein Leben und Werk und diese Edition halten.
Anschliessend gibt es einen Apéro.