Cup Of Brothers Sth Basel Team

Allgemeine Information «Mutter» freut sich über Sieg der «Tochter»

Seit mehreren Jahrzehnten wird im deutschsprachigen Raum der «Cup of the Brothers» veranstaltet. Dieses Fussball-Turnier findet normalerweise jedes Jahr statt. Es nehmen meistens über zwanzig Mannschaften aus etwa 18 Ausbildungsstätten deutschsprachiger Länder teil. Dieses Jahr fand der CotB in Nürnberg statt, und erstmals war eine Mannschaft der STH Basel vertreten.

Durch die Vizemeisterschaft in der heimischen Church-League Basel motiviert, fuhren wir mit gesundem Selbstvertrauen in die fränkische Metropole. Das Turnier fand am 26. November statt, und bereits am Abend zuvor wurde ein gemeinsamer Gottesdienst veranstaltet. Hier stellte jedes Team seine Ausbildungsstätte vor. Mit einem erfrischenden, bilingualen und humorvollen Auftritt gewannen wir als einzige ausländische Fraktion, die dabei war, direkt viele Sympathien.

Beim anschliessenden Abendessen, in der gemeinsamen Nacht im Massenlager und während des stärkenden Frühstücks am nächsten Morgen konnten wir neue Kontakte knüpfen, hermeneutische Grundprinzipien unserer Hochschulen einander erläutern und einfach geschwisterliche Gemeinschaft erleben. Uns fiel auf, dass unsere liebe STH Basel wenigen Leuten ein Begriff war, und wenn sie bekannt war, doch nur vage und einseitige Bilder vorherrschten. Der Unbekanntheit und den Ressentiments konnten wir erfolgreich entgegenwirken. Besonders mit Spielern/Studenten der IHL Liebenzell, der LTH Oberursel und der FTH Giessen ergaben sich verbindende Gespräche (wobei der Umgang mit allen Teams, wenn auch teils theologisch andersartig orientiert, sehr respekt- und liebevoll war). Besonders hervorzuheben sind die Fans der CVJM-Hochschule Kassel, die mit Reisebus, Trommeln, Pauken und Trompeten eine durchgängig stadionartige Atmosphäre erzeugten.

Der aufmerksame Leser bemerkt, dass das Sportliche auf sich warten lässt. Das hat wohl seine Gründe. Denn unsere hohen Ambitionen wurden durch ein Ausscheiden im Viertelfinale jäh beendet. Nachdem wir uns in der Gruppenphase mit grosser Leidenschaft in das Turnier gekämpft hatten (nach einem Auftakt-Unentschieden und einer 0:3-Niederlage gewannen wir die restlichen drei Gruppenspiele), trafen wir im ersten K.O.-Spiel auf unsere Freunde aus Giessen. Das Team FTH I hatte durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, doch wir sahen unsere Chancen bei 50 %. Das Spiel wurde zu einem offenen Schlagabtausch, in dem wir 0:1 zurücklagen, das 1:1 erkämpften, gute Chancen erspielten, doch letztlich durch einen gezielten Schuss kurz vor Abpfiff das 1:2 hinnehmen mussten.

Die Enttäuschung war zunächst gross, da wir mit dem späteren Turniersieger auf Augenhöhe gewesen waren. Doch mit einkehrender Besinnung konnten wir uns mit dem 5. Platz zufrieden geben. In der Analyse mussten wir uns auch hinterfragen, ob nicht doch unsere christliche Nächstenliebe den entscheidenen Ausschlag gegeben hatte. Ein Spieler der FTH war nämlich vor dem Spiel zu uns gekommen, um mitzuteilen, dass eine gute Mutter ja ihre Tochter gewinnen lasse. In diesem Sinne konnten wir uns über den Turniersieg unserer deutschen «Tochter» sehr freuen.

Erschöpft und zufrieden traten wir die Heimreise an. Wir hatten unsere Mission erfüllt: Kontakte mit anderen Theologen geknüpft, die STH Basel ein bisschen bekannter und sympathischer gemacht und unser fussballerisches Können in weiten Strecken unter Beweis gestellt zu haben.

Timo Holzmann, BTh Student

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