Viele Wege führen nach Rom – und ebenso viele Gründe gibt es auch, Rom zu besuchen. Dies gilt gerade für interessierte Christen. Denn Rom, die «ewige Stadt», war zur Zeit und im Leben Jesu allgegenwärtig: Als Zentrum des Weltreiches prägte Rom damals alle Länder, Städte und Kulturen des Mittelmeerraumes und war mit seinem Militär, mit seiner Kultur, seiner Religion und seinem Denken auch bis in die hintersten Winkel Galiläas vorgedrungen. Auch Jesu eigene Biografie ist auf vielfältige Weise von Rom bestimmt: Kaiser Augustus beeinflusste mit seinem Dekret den Geburtsort Jesu, und Pontius Pilatus spielte eine zentrale Rolle bei Jesu Tod. Die wichtigsten Apostel Petrus und Paulus wirkten und starben in Rom, und für Jahrhunderte war das Römische Reich die internationale Lebenswelt der frühen Christen.
Die STH Basel will vom 31. August bis 7. September 2024 eine biblische und kirchengeschichtliche Studienreise nach Rom durchführen. Unser Ziel ist es, den Spuren der Gemeinde des Römerbriefs nachzugehen, ihre Kirchen und Wohnhäuser zu besichtigen, in den Katakomben zu ihren Gräbern hinabzusteigen und damit unter dem Schutt der Jahrhunderte die Welt der ersten Christen kennen und verstehen zu lernen. Die Grussliste in Römer 16 ist die Adressliste, an der wir unseren Besuch orientierten werden. Wir wollen sehen, wo Paulus wohnte, als er in Rom Gefangener war und wo Petrus die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Dabei werden wir permanent eine Brücke zwischen Rom und Israel schlagen.
Es gibt also viel zu entdecken! Neben allen Besichtigungen wird auch das sonnige und gesellige italienische Leben nicht zu kurz kommen. Begleiten werden Sie dabei neben einem einheimischen lizenzierten Reiseleiter der Neutestamentler Prof. Dr. Jacob Thiessen und der Systematiker Prof. Dr. Johannes Schwanke (STH Basel). Lassen Sie sich das nicht entgehen!
Inhaltliches zur Studienreise
Wir lokalisieren das Prätorium, das Paulus in seinem Brief an die Gemeinde von Philippi nennt (Philipper 1,12-14); wir bestaunen das Kolosseum, dessen Bau von dem Geld des Jerusalemer Tempelschatzes finanziert wurde, und den Titusbogen, der die Eroberung Jerusalems feiert. Da ist zudem die frühchristliche Kirche St. Pudenziana, die auf einem römischen Haus erbaut wurde, das, so römische Lokaltradition, dem Pudenz gehörte (2. Tim 4,21) und wo Petrus zeitweise wohnte. Die Welt der Religionen im römischen Kaiserreich wird in der Kirche San Clemente deutlich, die über dem Wohnhaus von Clemens stehen soll (Phil 4,3); im Keller dieser Kirche fand man bei Ausgrabungen ein heidnisches Mithräum, das hier schon vor dem Bau der Kirche stand. Gerade der Mithraskult war für die junge Christengemeinde eine ernste Herausforderung. Und da ist die Kirche St. Prisca, die auf dem Haus steht, was der Überlieferung nach Prisca/Priscilla und Aquila gehörte (Röm 16,3-5; Apg 18,2; 1. Kor 16,19; 2. Tim 4,19) und wo Paulus und Petrus zu Gast waren.
Paulus’ Hinrichtungsstätte und Grab finden wir bei der Kirche St. Paulus vor den Mauern, Petrus’ Hinrichtungsort und Grab beim Petersdom. Im jüdischen Viertel kommen wir der römischen Alltagswelt des Paulus näher, wobei auf der Tiber-Insel noch heute ein Platz ist, in dessen Mitte früher eine Statue des Zauberers Simon Magus gestanden hat, von dem Apg 8,9ff. berichtet. Die Katakomben mit ihren unterirdischen Gängen zeigen uns christliche Gräber, an deren Grabbildern wir ablesen können, welche biblischen Geschichten damals besonders beliebt waren: Die drei Männer im Feuerofen, die um ihres Glaubens willen leiden müssen, Jona, der im Bauch des Fisches ausharren muss, die Darstellung Jesu als guter Hirte und auch die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus. Etwas außerhalb Roms ist die Via Appia, der Weg, auf dem die römische Gemeinde Paulus entgegenging und auf der er Rom betrat (Apg 28,15).
Leitung:
Prof. Dr. Jacob Thiessen, Rektor und Fachbereitsleiter Neues Testament
Prof. Dr. Johannes Schwanke, Fachbereichsleiter Systematische Theologie
Eine Vorschau / virtuelle Einführung gibt es hier:
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